10 Gründe für das Laufen – läuft bei mir?

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Wie Forrest Gumps Schwester
möchte auch Christian Amerika durchlaufen

Ich bin schon einige Male gelaufen. Ich meine sportliches Laufen, also das Gegenteil von Spazieren, Flanieren oder irgendwo hingehen. Ich bin auch einige Male ganz gut gelaufen. Letztens: mir nichts, Dir nichts 10 km in 50 Minuten. Recht gute Zeit, sagte man mir und als ich sagte, dass ich das gelaufen sei, sagte man erst einmal gar nichts mehr. Nehme ich als Kompliment. Irgendwie bin ich aber nie richtig dabei geblieben. Dabei ist Laufen ein ideales Mittel zum Fit werden mit Spaß. Darum will ich mir mal vor Augen führen, was dieses Laufen so kann. Lest hier 10 Gründe für das Laufen!

Laufen macht den Menschen zum Menschen

Darwin-chartDer Übergang zum aufrechten Gang stellt den ersten Schritt dar in der Homonisation, also den Jahrmillionen Evolution, die von unseren Vorfahren zu uns modernen, mehr oder weniger zivilisierten Menschen führten. Das macht das Laufen zu einem der bestimmenden Merkmale des Menschen.

Merke: Hängt an Ästen und chillt = Affe. Rennt auf 2 Beinen durch Wald und Wiesen = Mensch. Diese Befähigung stellte sich als äußerst hilfreich heraus, denn die längste Zeit seiner Existenz war der Mensch zur Nahrungsbeschaffung darauf angewiesen, weite Strecken oft sehr schnell zurückzulegen. Stichwort: Jäger und Sammler. Höchstwahrscheinlich musste der frühe Mensch auch ziemlich häufig wegrennen. Stichwort: große und böse Tiere. Oder die Kannibalen aus Höhle 17, dem Trampelpfad 500 m Richtung Sumpf folgen.

Seit ca. 2.5000.000 Jahren existieren Menschen oder zumindest Menschenähnliche und erst seit ca. 12.000 – 15.000 Jahren sind wir dank der sogenannten Neolithischen Revolution (doofer Name, ehrlich!) nicht mehr darauf angewiesen, die ganze Zeit fürs Essen zu laufen. Da haben wir nämlich mit der Viehzucht und dem Getreideanbau in größerem Stile begonnen. Wir sind sesshaft geworden. In dem unbedingt lesenswerten Buch Warum die Menschen sesshaft wurden. Das größte Rätsel unserer Geschichte. gibt der Evolutionsbiologe Josef H. Reichholf übrigens eine ziemlich überraschende Antwort.

Sitzen ist kein Beinbruch – aber auch nicht wirklich gut

Menschen, die auf einen Löwen starren

Menschen, die auf einen Löwen starren

Heute brauchen wir außer Payback-Punkten nichts mehr hinterzujagen oder zu sammeln – das ist gut so. Und wegrennen müssen wir auch nicht mehr: die wilden Tiere „pflegen“ wir hinter Gittern oder sehen sie durch die Fenster unseres Safari-Jeeps. Und Kannibalen gibt es nur noch sehr weit weg oder in Rotenburg. Leider hat dieser Luxus seine Nachteile. Denn zusammen mit unseren oft sitzenden Tätigkeiten führt das zu mangelnder Bewegung. Und in unserer Freizeit lassen wir oft andere laufen: Wir gucken unserer Lieblings-Mannschaft oder Usain Bolt beim Laufen zu und bestellen das Essen beim Pizza-Service. Übrigens erwarte ich da ein Dankeschön meines Pizza-Lieferservices, denn meine Pizza wird jedes Mal etwas weniger außer Atem gebracht. Man könnte mich als so eine Art Trainer bezeichnen.

Das Problemist nun aber: Wir vernachlässigen ein bestimmendes Merkmal unseres Menschseins. Das, was der erste Schritt [!!!] zum Menschen war. Das hat zur Konsequenz, dass wir uns zwar nie wieder ein Bein brechen, dafür aber an der schlimmsten aller Berufskrankheiten erkranken: mit allen bösen Folgen! Und diese Bürokrankheit heißt: Sitzen! Ihre Folgen: Rückenschmerzen, Herzinfarkte, Haltungsschäden, Diabetes etc.. In seinem Blog-Artikel hat Kollege Simon beschrieben, wie wir trotz Sitzens nicht schnellen Schrittes Richtung Zivilisationskrankheit rennen.

10 Gründe für das Laufen

Dabei ist Laufen einfach. Das klingt nun vielleicht etwas blöd und dafür möchte ich mich entschuldigen, trotzdem: Laufen kann eigentlich jeder und es gibt eine ganze Menge Gründe, die fürs Laufen sprechen. Ich habe die geläufigsten in investigativer Recherche zusammengetragen und hier aufgeführt. Davon gelten garantiert nicht alle für jeden. Ich hoffe aber, in den nächsten Wochen herauszufinden, welche für mich gelten.

    1. Laufen ist die natürlichste Fortbewegungsart des Menschen. Siehe oben. Stellt sich nur die Frage: Ist man in der Hängematte zwischen zwei Kokospalmen auf einer pazifischen Insel mit einem einskalten Gin Tonic in der Hand wieder ein Affe?
    2. Laufen ist das effektivste Ausdauertraining, denn mit ihm verbrennen die meisten Kalorien in der kürzesten Zeit. Obwohl … auch hier gibt es eine Ausnahme. Der Bowflex Max Trainer ist unglaublich effektiv und dabei sehr gelenkschonend!
    3. Mit Laufen stärken wir das Herz-Kreislauf-System, verbessern die Ausdauer und nehmen ab!
Ich bin schon viel entspannter, wenn ich jetzt 10 Gründe für das Laufen kenne.

Ich bin schon viel entspannter, wenn ich ihr beim Laufen zusehe

    1. Laufen ist entspannend. Zumindest sagt man das. Ich bin noch nicht so weit, das zu unterschreiben. Aber wir werden sehen, vielleicht bin ich ja bald ein total entspannter Typ.
    2. Laufen beugt Osteoporose vor und es verbessert den Stoffwechsel Und mag vielleicht sogar Zellulite mindern. Ich gebe zu: Das habe ich gelesen und bisher nicht selbst erfahren können. Keine Osteoporose hier, auch die Haut wunderbar, alles zart und glatt wie ein Baby-Popo. Aber auch für mich gilt: eine bessere Durchblutung ist natürlich für meine Haut, für meinen Stoffwechsel ein echter Segen.
    3. Laufen erhöht das Lungenvolumen und stärkt das Herz. Mehr Sauerstoff und mehr Blut werden durch den Körper gepumpt. Das ist natürlich für den ganzen Körper gut, besonders gut ist das aber auch fürs Gehirn. Durch bessere Sauerstoff- und Blutversorgung wird der Körper ganz allgemein fitter und leistungsfähiger, sogar die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns wird verbessert.
    4. Beim Laufen werden Glückshormone wie Serotonin und Endorphine ausgeschüttet. Selbst-induzierte Ausschüttung glücklicher machender Substanzen – habe ich nichts gegen einzuwenden. Ich freue mich und vielleicht erlebe ich auch dieses Runner’s High irgendwann einmal. Ich finde, das klingt sehr verlockend.
    5. Regelmäßiges Laufen verbessert den Schlaf.
Zwei Beine, mehr braucht das gar nicht zum Laufen!

Zwei Beine, mehr braucht das gar nicht zum Laufen!

  1. Laufen ist voraussetzungslos: Sie brauchen nur ein Paar Schuhe (und vielleicht nicht einmal die!). Gut, außerhalb von Nudistencamps und der Isla Más a Tierra ist wahrscheinlich auch eine Hose gesetzlich gewünscht. Und sollte es im Nudistencamp dann Winter werden – Laufbänder funktionieren unabhängig vom Wetter!
  2. Laufen macht Spaß! Das habe ich jetzt mal so dahin geschrieben. Das steht erstens fast in jeder Lauffibel, Laufbibel, Lauf … was auch immer, es steht in jeder Blog-Liste und an einem sommerlichen Abend an der Alster muss man tatsächlich annehmen, dass alle Menschen laufen. Außer denen, die mit Eis oder Astra in der Hand den Läufern ausweichen wollen.

Gesundheit in allen Bereichen, bessere Konzentrationsfähigkeit, besserer Schlaf, mehr Spaß und dazu ein schlankerer Körper – die Frage „Warum laufen?“ lässt sich scheinbar vielfach beantworten, während man auf die Frage „Warum nicht laufen?“ fast nur mit Ausreden antworten kann. Und selbst diesen kann man etwas entgegenstellen.

10 Gründe fürs Laufen, aber die ABERs

Aber 1: dieser Schweinehund. Dieser Schweinehund ist eine ganz miese Sau, um den zu besiegen, benutze ich ja nun Euch. Wie sähe das denn aus, wenn ich hier so etwas übers Laufen schreiben, wie man mit Spaß fit werden kann, indem man läuft? Blöd sähe ich aus. Und es gehört halt zu meinen wenigen Ehrgeizen, nicht blöd auszusehen und wenn dann nur absichtlich. Dann kann ich das als ironisch verkaufen. Ja, klappt leider selten. Ich hoffe aber, demnächst noch weitere Hilfsmittel einsetzen zu können. Mein ehemaliger Mitbewohner trägt zum Beispiel die ziemlich gute Pulsuhr Suunto Ambit 2 und drängt mich, mir auch eine zu besorgen. Ich fürchte aber, er ist weniger an meinen Trainingserfolgen interessiert als daran, seine Erfolge mit mir über die Suunto Trainingsplattform zu teilen.

Aber 2: Mir ist Laufen nicht immer angenehm. Ich bin leider sehr schlecht darin, auf meinen Körper zu hören. Nein, anders: ich höre den Signalen meines Körpers schon zu, ich verstehe bloß die Sprache nicht. Ich hoffe, das wird im Rahmen des Projekts Fit werden mit Spaß besser. Ich fürchte, das habe ich von meinem Vater: Zum Arzt geht man, wenn das nach einer halben Stunde nicht aufgehört hat zu bluten. Gerade beim Laufen äußert sich mein Körper aber öfter in letzter Zeit und da mir gesagt wurde, ich solle auf die Signale hören und nicht nur die der Internationale, habe ich mal genauer hingehorcht:

Knie: Ey, ich hab‘ da so was.

Auch ein PLattfuß - allerdings nicht der, der mich am Laufen hindert

Auch ein Plattfuß – allerdings nicht der, der mich am Laufen hindert

Geist: Sag bitte nicht ey. Was ist los?
Knie: Ja, keine Ahnung, irgendsowas eben. Ein Gefühl vielleicht oder Gelenkverschleiß?
Geist: Von so was hab ich schon gehört.
Knie: Und nu?
Geist: Ich bin Geist, was weiß ich denn?
Knie: Also mach ich weiter?
Geist: Ja, zumindest so lange die Brünette auch noch läuft.
Sinn für Anstand und Moral: Sofort unter die kalte Dusche! Alle beide!

So enden Gespräche zwischen Geist und Knie meistens, da es keine Schmerzen sind. Es tut halt nicht weh, fühlt sich aber komisch an. Daneben tun mir zum Beispiel auch oft die Füße weh. Weil ich das aber dieses Mal nicht mehr als Ausreden gelten lassen will, habe ich mich mal umgehört in Expertenkreisen. Die Diagnose war mir schon bekannt. Ich habe das, was der Volksmund einen Plattfuß nennt. Mein Füße sind so platt und eben, man würde meine Fußabdrücke am Strand nicht für menschlich halten. Dieser Umstand macht mich nun nicht bewegungsunfähig, nervt aber gewaltig. Darum habe ich neben meinem Lauf-Entschluß auch beschlossen, einige Kraftübungen für die Füße und allem anderen, was da unten noch mit dem Laufen beschäftigt ist, zu absolvieren. Dazu nächste Woche mehr.


Christian verfolgt seit einigen Wochen einen besonders ehrgeizigen Plan: Er will alles ausprobieren, was etwas mit Fitness zu tun, um herauszufinden, wie man [er] mit Spaß fit werden kann.

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